Mein Name ist Nase
Die Nase (Chondrostoma nasus), auch Näsling oder Schnabel genannt, ist der frisch gekürte Fisch des Jahres 2020. Der Deutsche Angelfischerverband macht mit seiner Wahl auf einen charakteristischen Flussbewohner aufmerksam, dessen Bestand stark zurückgegangen ist.
Den Namen verdankt die Nase seinem vorgewölbten und nasenartigen Oberkiefer. Mit silbrigem Schuppenkleid und rötlichen Flossen gehört die Nase zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Seine Körperlänge bewegt sich zwischen 25 und 40 cm. Jedoch kann die Nase bis zu 60 cm mit einem Gewicht von 2 kg erreichen.
Nasen leben als Schwarmfische in Fließgewässern wie Donau und Rhein. Als Friedfische weiden sie intensiv Algen von Steinen und Kies. Dabei pflegen sie die Untergründe der Flüsse und tragen zur ökologischen Qualität der Gewässer bei.
In der Laichzeit von März bis Mai legen Nasen Distanzen von mehreren hundert Kilometern zurück, um dort 20.0000 bis 100.000 Eier pro Weibchen abzulegen. Hierbei stoßen sie auf Barrieren und verbaute Gewässerstrecken. Studien haben ergeben, dass dies den primären Grund für den Rückgang der Nasenbestände darstellt. Die EU-Wasserrahmenrichtlinien fordern daher den naturnahen Rückbau von Gewässern. Viele weitere Fischarten, wie Barben und Lachse sind ebenso auf gut passierbare Wanderstrecken und natürliche, kiesige Laichhabitate angewiesen.
Die Nase ist als Fisch des Jahres 2020 Stellvertreter für die Aufforderung, aktiv die Lebensgrundlagen von Fischen zu verbessern – damit sich langfristig alle Fischpopulationen erholen können.
In Bayern ist das Angeln auf Nase erlaubt. Beachtet bitte die Schonzeit vom 1. März bis 30. April. Das Schonmaß beträgt 40 cm.